Spülgang für mehr Sauberkeit

Mundspülungen sind besser als ihr Ruf.Zwar sind sie für die optimale Zahnreinigung nicht wirklich notwendig. In bestimmten Situationen können sie aber von Nutzen sein.

1. Mundspülung oder Mundwasser: Gibt es einen Unterschied?

Ja, zum einen liegt er in der Dosierung: Eine Mundspülung ist bereits fix und fertig zum Gebrauch und für den Verwender optimal dosiert. Ein Mundwasser hingegen muss – da es sich um ein Konzentrat handelt – mit Wasser verdünnt werden. Meist genügen wenige Tropfen, die ins Wasserglas gegeben werden. Ein weiterer Unterschied ist die Wirksamkeit: Mundspülungen enthalten häufiger Inhaltsstoffe mit nachweislich wirksamen Inhaltsstoffen. Ein Mundwasser dagegen basiert meist auf Pflanezenextrakten, und es dient oft nicht mehr als der Geschmackserfrischung.

2. Was können Mundspülungen leisten?

Sie sollen Karies und Parodontitis vorbeugen, vor empfindlichen Zahnhälsen, Zahnstein und Mundgeruch schützen – für fast jedes Problem wird die passende Spülung angeboten. Epfehlenswerte Mundspülungen enthalten Amin- und Zinnfluoride sowie ätherische Öle und Chlorhexidin, letzterer Wirkstoff nur niedrig dosiert bzw. für den kurzfristigen Einsatz. Antibakterielle Spülungen (Antiplaque-Mittel) reduzieren schädliche Bakterien im Mundraum, senken die Neubildung von Zahnbelag, beugen Zahnfleischentzündungen vor und helfen Karies zu bekämpfen. Fluoridverbindungen wirken zudem remineralisierend auf den Zahnschmelz.

 

3. Wann ist die Anwendung sinnvoll?

Mundspülungen könn en die Mundhygiene ergänzen. Zwar ersetzen sie auf keinen Fall die Reinigung der Zähne mit Zahnbürste und Zahnseide bzw. Zahnzwischenraumbürste. Dennoch machen sie in bestimmten Fällen Sinn, etwa nach einer Parodontitisbehandlung oder zur Unterstützung der Heilungsphase nach operativen Eingriffen im Mundraum. Auch für den täglichen Gebrauch können sie hilfreich sein, z.B. bei erhöhter Kariesanfälligkeit, bei Zahnspnagenträgern oder wenn die gründliche Zahnpflege Schwierigkeiten bereitet, etwa bei Senioren und Menschen mit Behinderungen. Ob und welche Mundspülung für Sie in Frage kommt, darüber beraten wir Sie gerne in unserer Praxis.

4. Arzneimittel oder Kosmetikum?

In der Drogerie sind Mundspülungen und Mundwässer erhältlich, die rechtlich als kosmetisches Produkt einzustufen sind. Ihre Wirksamkeit muss nicht nachgewiesen sein, und ihre Inhaltsstoffe sind niedriger dosiert als in einer medizinischen  Mundspülung, die als Arzneimittel gilt. Letzere bekommen Sie in der Apotheke oder wir verordnen sie Ihnen in unserer Praxis. Medizinische Mundspülungen enthalten häufig Chlorhexidin in therapeutischer Konzentration, und mit ihnen sollte der Anwender nur für einen kurzen Zeitraum von etwa 10 Tagen spülen.

5. Was ist von Chlorhexidin zu halten?

Chlorhexidin in Mundspülungen wirkt antibakteriell sowie zahnbelagshemmend und zählt ab eine bestimmten Konzentration zum effektivsten Wirkstoff gegen Zahnbelag und Zahnfleischentzündung. Seine Wirkung reicht bis zu acht Stunden über die Spülzeit hinaus. Kurzfristig eingesetzt, kann die chlorhexidinhaltige Spülung sogar das Zähneputzen ersetzen, etwa bei eingeschränkter Mobilität. Allerdings gibt es auch Nebenwirkungen wie bräunliche Verfärbungen und beeinträchtigtes Geschmacksempfinden. Im therapeutisch wirksamen Bereich wird die Chlorhexidin nur kurzfristig angewendet.

6. Kann eine längere Anwendung die Mundflora stören?

In der Regel eher nicht, denn eine antibakteriell wirksame Mundspülung bekämpft gezielt die Überzahl krankheitsverursachender und nicht die ,,guten“ Bakterien, die ebenfalls im Mundraum vorhanden sind. Die Anwendung der Mundspülung trägt vielmehr dazu bei, das biologische Gleichgewicht der Mundflora wiederherzustellen und zu erhalten. Eine medizinische Mundspülung sollte aber nur für kurze Zeit angewendet werden. Längerfristig können hingegen bei einer Mundspüllösung mit Amin/Zinfluoriden und Chlorhexidin Verfärbungen auftreten.

7. Hilft eine Mundspülung gegen Mundgeruch?

Während Mundwasser meist nur kurzfristig direkt nach dem Gurgeln für frischen Atem sorgen, zielen bestimmte Mundspüllösungen auf eine Reduzierung geruchsverursachender Baktwerien in der Mundhöhle ab. Nachweislich wirksam sind Produkte, welche z.B. die Wirkstoffe Zinnchlorid, Aminfluorid, Triclosan, Zinn´kchlorid oder essenzielle Öle enthalten. Bei leichterem Mundgeruch reicht es, die Zunge regelmäßig mit einem Zungenreiniger zu säubern.

 

Quelle: Gute Zähne schönes Leben