Wohlfühlfaktor Zähne

Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass unsere Mundgesundheit – im positiven wie im negativen Sinne – Teil unserer Lebensqualität ist?

Der Mundbereich ist zwar nur ein kleiner, aber bestimmt kein unwesentlicher Teil unseres Körpers: Kiefer und Zahnreihen formen das Geischt, feste Zähne erlauben den Genuss am Essen und gutes Kauen, und mit schönen Zähnen lächelt und küsst es sich besser. Dagegen können Beschwerden sogar so alltägliche Selbstverständlichkeiten wie Essen, deutliches Sprechen und soziale Kontakte beeinträchtigen. Ein dauerhaft schlechter Zustand der Zähne kann unser Wohlbefinden, ja sogar unsere Lebensqualität tiefgreifend beeinflussen.

 

Persönliches Empfinden entscheidet

Die Zahnmedizin nennt diesen Aspekt ,,mundgesundheitsbezogene Lebensqualität“. Sie umschreibt das persönliche Empfinden der Mundgesundheit, unabhängig von medizinischen Einflussgrößen. In der Medizin ist der Aspekt der Lebensqualität bei Krankheiten schon lange ein Thema. Das Erleben einer Krankheit, etwa von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder einer Hautkrankheit, und das Lebenkönnen mit ihr ohne größere Einschränkungen – im Alltag spielt das für den Patienten eine entscheidende Rolle.

 

Studie zur mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität

Die mungesundheitsbezogene Lebensqualität ist Teil der allgemeinen medizinischen Lebensqualität – wie groß ihr Anteil daran ist, das hat Prof. Dr. Stefan Zimmer von der Universität Witten/Herdecke in einer Studie untersucht. ,,Die Mundgesundheit eines Menschen macht etwa zehn Prozent der allgemeinen medizinischen Lebensqualität aus“, so sein Fazit.

 

Die Freude am Essen häufig eingeschränkt

Die am häufigstgen genannten Probleme, die das gute Mundgefühl einschränken und das Gesamtbefinden stören, sind meist Schmerzen. Vor allem Zahn(fleisch)-schmerzen, wunde Stellen im Mund  und empfindliche Zähne, auch drückender Zahnersatz gehören dazu. Außerdem machen sich funktionelle Einschränkungen mehr oder weniger stark im Alltag bemerkbar. In Fragebögen stimmten Studienteilnehmer vielfach Situationen zu, die die Freude am Essen vermiesen: Es ist ,,unangenehm, bestimmte Nahrungsmittel zu essen“, ,,Schwierigkeit beim Kauen von Nahrungsmitteln“ und ,,Zahnersatz sitzt schlecht“.

 

Schlechter Zahnersatz ist problematisch

Besonders ältere Menschen haben oft Schwierigkeiten beim Essen. Das verwundert nicht, schließlich sind sie die Altersgruppe mit den höchsten Zahnverlusten. Studien zeigen, dass mit sinkender Anzahl an Zähnen auch die Lebensqualität sinkt. Auch wenn die meisten Menschen bei Zahnverlust Zahnersatz tragen, gibt es deutliche Unterschiede in der oralen Lebensqualität – je nach gewählter Form des Zahnersatzes. Träger von festsitzendem Zahnersatz fühlen sich weniger eingeschränkt als mit herausnehmbarem. Und Menschen mit Implantaten spüren eine höhere Lebensqualität als jene mit konventionellen Prothesen.

 

Deutschland auf einem hohen zahnmedizinischen Niveau

Obwohl zahngesundheitlche Probleme mit dem Alter zunehmen, so hat Prof. Zimmer in seiner Studie zumindest in der Altersgruppe von 14 bis 50 Jahren keine auffalenden Unterschiede in der ,,gefühlten“ oralen Lebensqualität feststellen können. Er führt dies auf das hohe Niveau der zahnärtzlichen Versorgung in Deutschland zurück. Zudem gehen die Menschen heute deutlich häufiger zum Zahnarzt, um sich einer Kontrolle zu unterziehen. Vorosrge wird als immer wichtiger angesehen. Während 1989 etwa 46 Prozent dieser Gruppe der Vorsorgewilligen zugerechnet werden konnten, so waren es 2005 schon 75 Prozent. Check-ups beim Zahnarzt gehören zu den Grundpfeilern, um die Mundgesundheit zu erhalten, neben zahngesunder Ernährung, Professioneller Zahnreinigung und täglicher Mundhygiene. Dass das tägliche Zähneputzen als sehr wichtig empfunden wird, zeigt ebenfalls eine Umfrage. Darin wird Mundhygiene als wichtiger beurteilt als Duschen oder Haarewaschen.

 

Quelle: Gute Zähne schönes Leben